Poetiken des Zeitbilds
Thema des Projekts ist die Beziehung von Rhythmus, Einbildungskraft und Bild bei Novalis, im Hinblick auf die immanent zeitliche Dimension, die das poetische Bild durch diese Beziehung erhält. Behandelt werden die Romanfragmente, Strategien der räumlichen Visualisierung von Zeitlichkeit(en) in den Hymnen an die Nacht und die intensive Formgebung der Fragmentsammlungen, u.a. durch Schriftbildlichkeit, Klangfiguren und Rhythmisierung – durch Mittel, welche eine thematisch unbestimmte Aufmerksamkeit des Lesers provozieren und in der Forschung bislang vernachlässigt wurden. Das Projekt zielt auf eine Ausarbeitung des Verhältnisses verschiedenster Modi a/historischer Zeitlichkeiten (Beschleunigung, Zeitsprung, Augenblick, Nu, Unterbrechung, Zyklik, Vergänglichkeit, Vor- und Urzeit, erfüllte Zeit sowie die chiastischen Interrelationen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) zu dem, was bei Novalis „Natur“ heißt.